Das Fraunhofer Institut beschreibt Corporate Inkubatoren als von Unternehmen separierte Entwicklungseinheiten, die als «Brutkästen» für radikale Innovationen dienen. In diesen Brutkästen können Innovationen in einer für sie bereitstehenden Entwicklungsumgebung heranwachsen. Zwei Welten werden kombiniert: Die strukturierte, auf Sicherheit ausgelegte Welt der Unternehmen sowie die kreativ-agile Welt von Entrepreneuren und Start-ups. Corporate Inkubatoren können intern oder extern orientiert sein. Ein Beispiel für einen internen Inkubator ist bspw. ein Innovationslabor (vgl. Kapitel 3.3.2). Extern orientierte Inkubatoren setzen hauptsächlich auf Start-ups (Schuh, Lau, Vogt, & Zimmermann, 2017, S. 2–4). Dabei sind Unternehmen als Inkubator tätig, wenn sie ein Start-up während des gesamten Lebenszyklus unterstützen. Als Accelerator («Beschleuniger») liegt der Fokus meist auf einer kurzen, festgelegten Dauer (ca. 3 Monate) am Anfang, um die frühe Entwicklungshase des Start-ups zu fördern und eben zu beschleunigen. Sowohl Inkubatoren als auch Acceleratoren haben gemeinsam, dass Unternehmen durch Mentoring, Coaching, Infrastruktur, Netzwerk zu wichtigen Personen oder Unternehmen helfen können, wobei der Fokus bei Inkubatoren eher auf Infrastruktur und materieller Förderung liegt (Gründerszene; Schuh u. a., 2017, S. 15).

ext. Corporate Incubation – Inkubator & Accelerator
Einsatzgebiet– In schnell verändernden Branchen (näher am Puls der Zeit sein)
– Trendscouting oder Crowdsourcing auf Unternehmensebene
Vorteile– Kostengünstige Möglichkeit, interessante Unternehmen an sich zu binden
– Kontinuierlicher Zugang zu Know-how und neuen Geschäftsmodellen
– Förderung von Unternehmertum und Start-up-Kultur im eigenen Unternehmen
– Durch die Abkopplung des Corporate Inkubators und Loslösung vom Tagesgeschäft sind radikale Ideen/Innovationen möglich
– Produktentwicklung wird beschleunigt
– Als «agiles Unternehmen» positive Auswirkung auf das Image möglich
Nachteile– Aufwand für das Management der Partnerschaft
– Unternehmensstruktur wird komplexer
– Unternehmen muss sich eingestehen können, dass sie bei der Erreichung der Innovationsziele Unterstützung benötigen und nicht alles selbst erreichen können
– Vergleich der expliziten Kosten mit dem Nutzen nicht möglich, da dieser am Anfang nicht quantifizierbar ist
Voraussetzungen / Vorbedingungen– Konzept für die Auswahl von Partnern
– Definition der Berührungspunkte/Schnittstellen zwischen Corporate Inkubator und Mutterunternehmen
– Infrastruktur und Ressourcen
Tab. 12: Eigenschaften des Corporate Incubation-Modells

Quellen: (Schuh u. a., 2017, S. 5–7; Weinreich, 2016, S. 184–185)

Quellen

Hinweis: Dieser Artikel dient Ausbildungs- und Inspirationszwecken (This article serves educational and inspirational purpose). Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus der Masterthesis “Innovation Y & Z: Ein auf Generation Y und Z ausgerichteter Innovationsprozess für Softwarehersteller” von Flavio De Roni, welche 2020 an der Hochschule für Wirtschaft in Zürich (HWZ) eingereicht worden ist. Die Teilung des Inhalts erfolgt mit ausdrücklicher Zustimmung des Autors. Die Management Summary und gesamte Arbeit findet sich unter folgendem Link auf flavioderoni.ch.

  • Gründerszene. (o. J.-a). Accelerator. Abgerufen 16. Mai 2020, von https://www.gruenderszene.de/lexikon/begriffe/accelerator
  • Gründerszene. (o. J.-b). Inkubator. Abgerufen 16. Mai 2020, von https://www.gruenderszene.de/lexikon/begriffe/inkubator
  • Schuh, G., Lau, F., Vogt, F., & Zimmermann, R. (2017). Gestaltung von Corporate Inkubatoren. Fraunhofer IPT. https://doi.org/10.24406/IPT-N-46776
  • Weinreich, U. (2016). Lean Digitization: Digitale Transformation durch agiles Management. Heidelberg: Springer Gabler.

in

  • De Roni, F. (2020). Innovation Y & Z: Ein auf Generation Y und Z ausgerichteter Innovationsprozess für Softwarehersteller. HWZ.

Featured Image: by Flavio x Dall-E (Human & AI)


Flavio

Master in Business Innovation. B.Sc. Business Engineering|Innovation. Blogger. Traveller. Product Owner. Technology Strategy Manager. #ginvibes. Knight of Taste. Sports enthusiast. Foodie. Creative Kid. #iger. The guy behind inspiique.

0 Comments

Leave a Reply