Wie im letzten Jahr bereits schon (Link auf 2022er-Beitrag) konnte ich dieses Jahr erneut am Swiss Innovation Forum in Basel teilnehmen. Eine gute Gelegenheit, frischen Wind in die Gedanken zu lassen! Um die Gedanken auf eine höhere Stufe zu bringen, kann man auch substanziell nachhelfen. 💊 Mehr dazu unten im Punkt 3…
TL;DR
Innovation entsteht durch gegenseitigen Austausch und neue Perspektiven – und durch den „Alchemie-Effekt“ ⚗️ sprich durch die Verbindung und Vermischung von Stilen, Denkarten und Betrachtungsweisen. So kommt dann oft auch eine Invention zustande, aus der vielleicht mal eine Innovation werden kann. 🚀 Diesmal drehte sich viel um das Thema Künstliche Intelligenz 👽, deren Chancen und Risiken, aber auch um den verantwortungsvollen Umgang damit. Und um das höhere Bewusstsein. Mit wordly.ai übernahm erstmals KI die Simultanübersetzung, was super funktionierte (die Referate waren natürlich Hochdeutsch und Englisch, Schweizerdeutsch würde wohl noch nicht klappen).
Detail-Link der subjektiven Zusammenfassung per Keynote: Summary per Keynote
Hier ein paar erste Insights zur „annual dose of inspiration“:
- Im ersten Talk des Tages sprach Jürgen «tante Geuter über Kühlschränke. Weshalb? Weil das eine Disruption war: Plötzlich konnten auch frische Lebensmittel länger aufbewahrt werden, und das hat die Welt verändert. Nun steht auch KI an dieser disruptiven Weggabelung. Die Chance ist da, die Welt zu verändern. Er ging aber auch auf folgende Hauptrisiken ein: Disruption of Qualification Pipeline, Social Proof of Work, Changing the world and static data. Oder als Fragen formuliert:
– Wie bleiben wir dynamisch, wenn Systeme nur die Vergangenheit kennen?
– Wer wird bei KI-generierten Texten zur Verantwortung gezogen, wenn bspw. Falschinformationen verbreitet werden? - Catrin Hinkel, CEO von Microsoft Schweiz, ging danach auf das Thema verantwortungsvolle KI ein. Wichtig ist aus ihrer Sicht, dass KI immer eine Unterstützung ist und der Mensch in der Verantwortung steht. Microsoft hat dazu den Microsoft Responsible AI Standard v2 verfasst. Zudem demonstrierte sie den Microsoft Copiloten ✈️ für O365, der bspw. über die gesamten Daten zwecks Meetingvorbereitung alle Touchpoints mit einer bestimmten Person auflisten oder Meetings zusammenfassen kann.
Gossip über Sam Altman und openai liess sie sich nicht entlocken. - Danach nahm uns Prof. Dr. Georg Hasler, Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Freiburg und Chefarzt am Freiburger Netzwerk für Psychische Gesundheit, auf eine Reise zu einem höheren Bewusstsein mit. Dabei ging es um eine echte Basler Innovation: LSD ⚗️. Im Referat sprach Hasler darüber, ob Psychedelika wie LSD zu mehr Innovation und Kreativität führen können 🤯. Die Antwort ist «JA 🚀»: LSD könnte die Ideengenerierung unterstützen ✋ LSD-Konsum ist in der Schweiz illegal, gibt 2 Ausnahmen: Einzelbewilligung für psychisch kranke Patienten ODER wissenschaftliche Studien, die von Ethik-Kommission und BAG bewilligt sind.
Was passiert, wenn ich LSD einnehme? (Nein, kein eigener Erfahrungsbericht, Ausführungen des Professors) –> siehe Confluence-Link oben - Im Kamingespräch zu «Augmented Humanity» brachte uns Teemu Arina (Chief Biohacker) seine teilweise skurril anmutenden Biohacking-Routinen 💯 näher. Nein, es geht nicht um Cyborgs…Er rät generell zu mehr Achtsamkeit. Wenn man etwas bewusst(er) wahrnimmt, neigen sich die Dinge dazu, sich zu verändern.
- Nach der Reise zu einem höheren Bewusstsein ging es danach auf eine Reise zum Mars. Jennifer H. Prosper, die Projektleiterin der Mars 2020 Mission bei der NASA, hielt einen faszinierenden Vortrag über die Herausforderungen der Marslandung. 🚀 “Be encouraged to not except perfection; it should at least be good enough to solve the problem/challenge.”
- Im folgenden Kamingespräch sprach Christian Maurer (Gleitschirmpilot und mehrfacher Sieger der Redbull X-Alps 🪂) über Selbsteinschätzung, Erkennen und Kennen der eigenen Grenzen sowie die Wichtigkeit, diese nicht überschreiten zu wollen.
- Vor der Mittagspause (ja, da wurde viel Inspiration geteilt) war ich dann in der Challenge«ChatGPT im Innovationsprozess» engagiert. Wobei das eigentlich mehr ein Vortrag von Helbling war, wie sie ChatGPT und weitere KI-Tools im Innovationsprozess einsetzen.
Zitate aus der Session:- «KI ist ein ganz toller Mitarbeiter, hat immer Antworten, auch wenn sie mal falsch sind, ist immer da, wenn wir ihn benötigen und verliert nie die Geduld.»
- «AI will not replace you, but a person using AI will.”
- Nach der Mittagspause wurde der Swiss Technology Award in drei Kategorien verliehen.
- Im darauffolgenden Swissness-Slot 🇨🇭 nahmen Delphine Donné (VP & General Manager, Logitech Personal Workspace Solutions) und Lukas Gysin (Founder & Board Member, UniqFEED) auf dem Sofa bei Moderator Tobias Müller Platz. Dabei ging es um die Frage, was die Schweiz als Innovationsstandort wichtig macht.
- Susie Armstrong von Qualcomm, einen der grössten Halbleiterhersteller und verbaut in den meisten Smartphones, sprach in ihrer Keynote über den Einfluss von Technologie auf den Menschen und Innovation 💡.
- Im letzten Kamingespräch teilte Edward Berger, Drehbuchautor und Regisseur des Oscar-prämierten Films «Im Westen nichts Neues» 🎞️ 🍿, seine Gedanken über die inspirierende Kraft des Kinos. Er ist der Meinung, dass Leute nur dann ins Kino gehen, wenn es etwas gibt, was sie nie zuvor gesehen haben. Auch wenn heute viel Computer-generiert erzeugt werden kann, ist es doch anders, wenn man mit realen Requisiten arbeitet und nach dem Dreh noch mithilfe von Computer und Effekten aufpeppt. So lassen sich bspw. Gefühle etc. anders transportieren.
That was it. War ein langer Tag. Gute Talks, fancy Kaffees wie Flat White und gutes Essen. Viele Dinge zum Ausprobieren in der Experience Zone. Und interessante Gespräche in den Networking Sessions.
Hier noch der Link zur offiziellen Zusammenfassung: https://www.swiss-innovation.com/media/2023/12/SIF_23-Summary-high3.pdf
Nächster Event: Nächstes Jahr findet die Konferenz über 2 Tage verteilt in Zürich statt: https://www.open-i.swiss/
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