Letzte Woche hatte ich die Möglichkeit, aus dem Hamsterrad auszubrechen und am Swiss Innovation Forum (#SIF22) mal wieder Impulse von aussen zu kriegen und den Horizont zu öffnen. Waren sehr spannende Begegnungen dabei, auch wenn ich um 08:00 morgens nur ungern über Nachhaltigkeit im eigenen Haushalt philosophieren wollte. Mein Bedürfnis lag da noch beim Kaffee ☕ 😁

Langer Beitrag folgt, deshalb…

TL;DR Innovation entsteht durch gegenseitigen Austausch und neue Perspektiven. Deswegen kommt auch das Networking nicht zu kurz (bin immer noch ein bisschen heiser 🤣) Zukunftsgestaltung braucht M^2&Ms: Mindset, Methode, und Mut! Ganz nach dem Motto: Machen ist wie wollen, nur krasser! Auf geht’s! 🚀💡

Hier ein paar Insights zum gestrigen Tag:

  1. Eröffnet wurde die Konferenz durch eine Keynote-Speech von Tricia Wang (Sudden Compass), in welchem sie über den Kampf zum Schutz der Privatsphäre 🔐gesprochen hatte. Human beings are data beings. Und Datenschutzgesetze schützen die Firmen mehr als die Menschen. Gibt Firmen, welche dir erlauben, deine eigenen Daten zu besitzen (own your personal data – metame…) Leider ist sie schuldig geblieben, wie das geschehen könnte. So war die unterhaltsame Rede auch mehr eine Promotion für ihr bald erscheinendes Buch.
  2. Anschliessend fuhr Mat Rebeaud mit seinem e-Dirt-Bike 🏍️ und einer Dose Redbull in der Hand in den Saal, und nahm zu einem Talk auf dem Sofa Platz. Wenn er neue Tricks erfindet, geht er wie folgt vor: Träumen 💤–> aufwachen und sich sagen, so jetz probier ich das mal –> ausprobieren –> anpassen & wieder probieren (solange es dauert) –> irgendwann findet man einen Weg. Oder man findet keinen. Manchmal fällt man aber auch auf die Schnauze 😱 (er hatte ein paar schwere Verletzungen). Es braucht Risikobereitschaft und Mut, Neues zu wagen. Also genau wie bei Corporate Innovation…
  3. Nach dem inspirierenden Talk wurden wir von Astrophysiker Prof. Dr. Heino Falcke auf eine Reise ins Universum mitgenommen ✨ 👽, die aufzeigte, wo unsere heutigen Grenzen sind. Er hat anschaulich über den aufgestellten Traum (vor 20 Jahren) berichtet, schwarze Löcher zu erforschen und darzustellen, bis die Technologie dann überhaupt in die Lage gekommen ist, solche Daten zu erfassen und dann auszuwerten. Interessant bei der Datenauswertung und Visualisierung war der Ansatz der competitive collaboration: 4 Teams sind gegeneinander mit der gleichen Ausgangslage angetreten, um das schwarze Loch zu finden. Anspruch war, dass dann die Publikation gemeinsam erfolgt und mit Erkenntnissen von allen. Nach einiger Zeit wurden die Ergebnisse präsentiert und diskutiert, und aus den besten Methoden der Teams in Kombination dann das effektive Bild entwickelt.
  4. Nach der Networking-Pause brachte uns Dr. Sven Körner bei, was die wichtigsten Dinge sind, wenn man sich mit KI 🧠 beschäftigt. Nämlich «Bier» (stellvertretend für die kleinen wichtigen Dinge des Lebens) und «Unterhosen» (to cover your ass!) Wesentlich sind aber Daten (das wussten wir schon), die eine Geschichte erzählen (Storytelling 🏠!) Weiter: die einfachsten Problemstellungen (human-interaction needed) sind die am schwierigsten mit KI zu lösenden. Und nicht überall, wo KI steht, ist auch KI drin. Beispiel: Kaffeetassen zählen und Ende Monat die Top 5 anzeigen (Kaffeemaschinenhersteller) oder einfache Regeln, was quasi if-statements sind, gelten nicht als KI.
  5. Nachher Sprach Michael Mack (CEO Europa Park) 🎢, der den Familienbetrieb in 8. Generation führt, über Innovation vom Hersteller von Kirmes-Bahnen (anno 1780!) bis hin zum heutigen Zeitalter und digitalen Angeboten, welche den Spass des Europa-Parks mit Streaming und VR zu dir nach Hause bringen sollen. Fun fact: Der Europa Park wurde ursprünglich als «Show Window» gedacht, um die eigenen Achterbahnen auszustellen und Interessierten zu zeigen. Zeigte sich, dass Leute nicht nur Achterbahn fahren wollten… Sein Antrieb zu innovieren ist, dass er nicht derjenige sein will, der in der 8. Generation dann den Schlüssel umdrehen und das Unternehmen beerdigen muss. Und: Liebe was du tust. Und in einem Freizeitpark zu wohnen hat auch was!
  6. Vor der Mittagspause (ja da Programm war tough) war ich dann in der Challenge zu «innovativer Firmenkultur» 💡 engagiert. Da hatte ich mir effektiv mehr erhofft. Erkenntnisse: Eine Firmenkultur ist dann innovativ, wenn sie sich an die Markterfordernisse anpassen kann. Und dafür braucht es die Klassiker: Top-Management muss wollen, Personen müssen es vorleben, und Veränderung fängt bei sich selber an.
  7. Nach der Mittagspause wurde der Swiss Technology Award in drei Kategorien verliehen. Was alle Finalisten in ihrer Ansprache gemein hatten, war: a.) Liebe was du tust / mit vollem Herzblut dabei (Passion brings commitment) ❤️‍🔥 & b.) Hab Spass dabei 😎
  8. Im darauf folgenden Swissness-Slot 🇨🇭 nahmen Marc Gläser (CEO Stöckli) und Patricia Inguscio (Head Innovation & Business Development bei Delica) auf dem Sofa bei Moderator Tobias Müller Platz. Wesentlich zum Innovationsmanagement war, auf den/die Nutzer:in zu fokussieren (consumer-centric innovation 🤸). Und da muss man sie halt mit allen erdenklichen Mitteln abholen (Beobachten, Interviews, in Schulen präsent sein, usw.) Delica war mit dem Launch von CoffeeB für Migros natürlich in aller Munde. Sie selbst sehen das als radikale Innovation an – ich weiss nicht, radikal? Ich sehe das weniger so…
  9. Das Ende ist nah, «auf in virtuelle Welten» hiess es dann. Artur Sychov (Gründer & CEO Somnium Space) entführte uns ins Metaverse (Somnium Space) 👾.Er berichtete live mit seinem fancy Avatar daraus. Erfrischend anders, und viele Insights. Er glaubt (natürlich) an ein Multi-Milliarden Dollar Business, und findet punkto Nachhaltigkeit/Energieverbrauch das Metaverse besser als physische Meetings mit Flugreisen und so. Lustig war anzusehen, wie der Moderator noch etwas unbeholfen auf der Bühne die VR-Brille aufsetzte und zu Artur ins Metaverse eingestiegen ist und danach meinte, er müsse jetzt eine Tablette gegen Reisekrankheit nehmen. Worauf die darauffolgende Rednerin meinte, mit Quantum Computing wäre das Erlebnis in einem Metaverse vermutlich dann viel smoother.
  10. Zuletzt sprach Prof. Dr. Miriam Meckel über die Welt im Quantenzustand 🐱‍💻. Nebst einer theoretischen Einführung in Qubits und Zustände (was angesichts des fortgeschrittenen Tages beim Zuhören echt eine Herausforderung war) und Aufzeigen von Anwendungsgebieten (Kryptografie, Finanzmarkt-Prognosen, Biochemie) hat sie gemeint, wir sollen ihren Vortrag als Anstoss nehmen, wie man anders auf die Welt schauen kann. Es ist nicht nur 0 oder 1, schwarz oder weiss, es gibt so viele Grautöne dazwischen. Innovation lebt von genau diesen Grautönen, dass eben nicht alles exakt ist und diskutiert werden kann. Diversität treibt Innovation an. ✨Schöne Worte zum Schluss. ☀️

In den News vom Swiss Innovation Forum findet ihr auch kurze Zusammenfassungen der einzelnen Talks, und das ohne meinen Filter.

That was it. Long day. Gute Talks, gutes Essen, auch guter Wein zum Apéro. Und interessante Gespräche in den Networking Sessions. Was will man mehr?!

P.S. Bis zum 03.01.2023 gibt es Early-Bird-Tickets mit 50% Rabatt. Mehr muss ich glaub nicht dazu sagen. Wenn du es bis hierher geschafft hast… Gib dir einen Ruck!

Featured Image: Photograph taken by Flavio (flavioderoni.ch) at SIF22 in Basel


Flavio

Master in Business Innovation. B.Sc. Business Engineering|Innovation. Blogger. Traveller. Product Owner. Technology Strategy Manager. #ginvibes. Knight of Taste. Sports enthusiast. Foodie. Creative Kid. #iger. The guy behind inspiique.

1 Comment

Swiss Innovation Forum (#SIF23) - inspiique · 5 December 2023 at 13:02

[…] im letzten Jahr bereits schon (Link auf 2022er-Beitrag) konnte ich dieses Jahr erneut am Swiss Innovation Forum in Basel teilnehmen. Eine gute […]

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