Ambidextrie | Ambidextrie (Beidhändigkeit) bezieht sich auf die Fähigkeit eines Unternehmens, zwei verschiedene Dinge (Exploitation und Exploration) gleichzeitig zu verfolgen. Bei der Exploitation geht es um inkrementelle Innovation. Bei der Exploration geht es um Suchen, Entdecken, Autonomie, Innovation und das Eingehen auf Variation (Gibson & Birkinshaw, 2004; O’Reilly & Tushman, 2007, S. 10). |
Babyboomer | Die Generation der Babyboomer steht für die geburtenstarken Jahrgänge nach dem Zweiten Weltkrieg. Jahrgänge: ≥ 1946 und < 1965 (Mangelsdorf, 2015, S. 12–13). |
Backlog | Das Backlog ist ein Begriff aus der agilen Entwicklung und enthält eine geordnete Liste von Items, die abzuarbeiten sind. Beispielweise ist das Product Backlog eine geordnete Liste von allem, von dem bekannt ist, dass es im Produkt enthalten sein soll (Schwaber & Sutherland, 2017, S. 15). |
Feature Team | Ein Feature Team ist ein langlebiges, funktions- und komponentenübergreifendes Team, das über notwendiges Wissen und Fertigkeiten, um Features komplett (End-2-End) fertigzustellen. Dabei wird ein Feature nach dem anderen fertiggestellt (The LeSS Company B.V., o. J.). |
Geschäftsmodell-Innovation | Geschäftsmodell-Innovation durch Erneuerung des Grundprinzips, wie eine Organisation Werte schafft, vermittelt und erfasst. Dabei werden Kundensegmente und -beziehungen, Werteversprechen, Partnerschaften, Verkaufskanäle, Ertragsmechanik usw. reflektiert und angepasst (Osterwalder & Pigneur, 2010, S. 14–18). |
inkrementelle Innovation | Bei inkrementeller Innovation geht es um Verbesserungen von etablierten Produkten, z.B. durch Hinzufügen von zusätzlichen Funktionen (Trott, 2017, S. 10). |
Innovation | Der Prozess der Umsetzung von Ideen in nützliche neue Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen (Bessant & Tidd, 2015, S. 39). |
Invention | Eine Idee haben (Bessant & Tidd, 2015, S. 39). |
Massive Open Online Course (MOOC) | MOOC bezeichnet einen internetbasierten Kurs (open course), der sich an viele Teilnehmende (massive) richtet und offen (open) für alle ist (Gabler, 2018a). |
Organisations-Innovation | Erneuerung, welche die Ablauf- und/oder Aufbauorganisation betrifft. Beispiele: Einführung eines neuen Verfahren, einer neuen Abteilung oder eines neuen Kommunikationssystems (Hauschildt & Salomo, 2011, S. 8–11; Trott, 2017, S. 17). |
Plan A | Der Plan A beschreibt den ersten Plan beim Verfolgen einer Idee, basierend auf einer initialen Vision und möglichem Vorgehen. Dieser erste Plan besteht grösstenteils aus ungetesteten Annahmen (Maurya, 2012, S. 3–4). |
Produkt- und Service-Innovation | Änderungen des Angebots an Produkten und Dienstleistungen, das eine Organisation anbietet (Bessant & Tidd, 2015, S. 17), z.B. die Entwicklung eines neuen oder verbesserten Produkts (Trott, 2017, S. 17). |
Prozess-Innovation | Änderungen des Prozesses, wie die Angebote erstellt und geliefert werden (Bessant & Tidd, 2015, S. 17). |
radikale/disruptive Innovation | Disruptive Technologien ermöglichen neue Produkte, die neue Kundenbedürfnisse schaffen oder adressieren (Hauschildt & Salomo, 2011, S. 16). Sie verändern das Leistungsversprechen des Marktes und tendieren dazu, neue Märkte zu schaffen, die irgendwann die bestehenden Märkte einnehmen können (Christensen, 2016, S. 227; Trott, 2017, S. 10). |
Softwarehersteller / Softwarehaus | Nach Duden[1] ein Unternehmen, das Software produziert. In dieser Arbeit sind mit Softwarehersteller jedoch Unternehmen gemeint, die vorrangig Softwareprodukte für externe Auftraggeber (Individual- und Standardsoftware) herstellen, also Softwarehäuser (Gabler, 2018b). |
Soziale Erwünschtheit | Soziale Erwünschtheit bedeutet, dass eine Frage nicht mit der eigentlich zutreffenden Antwort der Person, sondern in der Annahme beantwortet wird, dass sie so den sozialen Normen entspricht (Spektrum.de, o. J.). |
VUCA | Mit VUCA (Volatility, Uncertainty, Complexity, Ambiguity) werden Merkmale der modernen, komplexen Welt beschrieben. VUCA schafft eine gemeinsame Sprache für schwerbeschreibbare Probleme (Gabler, 2019; Hieronymi, 2016, S. 6,9). |
[1] https://www.duden.de/rechtschreibung/Softwarehersteller
Quellen
Hinweis: Dieser Artikel dient Ausbildungs- und Inspirationszwecken (This article serves educational and inspirational purpose). Bei diesem Glossar handelt es sich um einen Auszug aus der Masterthesis “Innovation Y & Z: Ein auf Generation Y und Z ausgerichteter Innovationsprozess für Softwarehersteller” von Flavio De Roni, welche 2020 an der Hochschule für Wirtschaft in Zürich (HWZ) eingereicht worden ist. Die Teilung des Inhalts erfolgt mit ausdrücklicher Zustimmung des Autors. Die Management Summary und gesamte Arbeit findet sich unter folgendem Link auf flavioderoni.ch.
- Bessant, J., & Tidd, J. (2015). Innovation and Entrepreneurship (3. Aufl.). Wiley.
- Christensen, C. M. (2016). The Innovator’s Dilemma: When New Technologies Cause Great Firms to Fail. Boston: Harvard Business Review Press.
- Gabler. (2018a). MOOC. Abgerufen 7. Juli 2020, von https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/mooc-53875/version-276937
- Gabler. (2018b). Softwarehaus. Abgerufen 17. März 2020, von https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/softwarehaus-43186/version-266518
- Gabler. (2019). VUCA. Abgerufen 22. März 2020, von https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/vuca-119684/version-368877
- Gibson, C. B., & Birkinshaw, J. (2004). THE ANTECEDENTS, CONSEQUENCES, AND MEDIATINGROLE OF ORGANIZATIONAL AMBIDEXTERITY. Academy of Management Journal, 47(2), 209–226. Abgerufen von https://pdfs.semanticscholar.org/2ee5/5a4686c0986c1a8b0a4f764e219ae5165200.pdf
- Hauschildt, J., & Salomo, S. (2011). Innovationsmanagement. München: Vahlen.
- Hieronymi, A. (2016). Das VUCA-Konzept – Vier Denkkategorien für Führung und Kommunikation in einer Welt des Wandels. In scil Arbeitsbericht 25 – Führungskräfteentwicklung mit Zukunft (S. 6–21). scil.
- Mangelsdorf, M. (2015). Von Babyboomer bis Generation Z: Der richtige Umgang mit unterschiedlichen Generationen im Unternehmen. Gabal.
- Maurya, A. (2012). Running Lean: Iterate from Plan A to a Plan that Works (2. Aufl.). O’Reilly.
- O’Reilly, C. A., & Tushman, M. L. (2007). Ambidexterity as a Dynamic Capability: Resolving the Innovator’s Dilemma. Research Paper No. 1963. Stanford Graduate School of Business.
- Osterwalder, A., & Pigneur, Y. (2010). Business Model Generation: A Handbook for Visionaries, Game Changers, and Challengers. New Jersey: Wiley.
- Schwaber, K., & Sutherland, J. (2017). Der Scrum Guide – DEUTSCH. Scrumguides.Org, (November), 22. Abgerufen von http://www.scrumguides.org/docs/scrumguide/v2016/2016-Scrum-Guide-German.pdf
- Spektrum.de. (o. J.). soziale Erwünschtheit. Abgerufen 20. Juni 2020, von https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/soziale-erwuenschtheit/14507
- The LeSS Company B.V. (o. J.). Feature Teams. Abgerufen 7. Juli 2020, von https://less.works/less/structure/feature-teams.html
- Trott, P. (2017). Innovation Management and New Product Development (6. Aufl.). Edinburgh: Pearson.
in
- De Roni, F. (2020). Innovation Y & Z: Ein auf Generation Y und Z ausgerichteter Innovationsprozess für Softwarehersteller. HWZ
Featured Image: by Flavio x Dall-E (Human & AI)
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Ansätze für Innovation - inspiique · 26 June 2021 at 12:45
[…] hier verschiedene Artikel zum Thema Innovation veröffentlicht. Angefangen hat alles mit einem Glossar. Danach wurde durch Begriffsdefinitionen von Innovation und der Generationen eine gemeinsame Basis […]