Die Generation Z wird von der Generation Y im Jahrgang 1995 getrennt. In dieser Arbeit werden die Geburtenjahrgänge 1995 bis 2010 (≥ 1995 und < 2010) der Generation Z zugeordnet, damit auch hier ein Vergleich mit den Erwerbstätigen nach Wirtschaftsabschnitt und Altersgruppe gemäss BfS möglich ist.

Digitalität: Die Generation Z ist von Geburt an digital. Sie sind die Digital Natives 2.0 oder auch Social Media Natives. Das Internet ist nicht mehr wegzudenken. Jeder und alles ist vernetzt. Diese Generation kennt es gar nicht anders, weil das Internet schon immer da war. Die dauerhafte Nutzung digitaler Medien hebt Raum- und Zeitgrenzen auf (Maas, 2019, S. 9,37). Das Smartphone ist überlebenswichtig und durchdringt alle Lebensbereiche, wird quasi «zur dritten Hand» (Maas, 2019, S. 37,53; Shell, 2019, S. 30,322). Es wird für Kommunikation (Messengerdienste, soziale Medien), Unterhaltung (Musik, Streaming, Gamen) oder zur Informationssuche eingesetzt (Shell, 2019, S. 30). Handy, Wi-Fi und Akku sind neue Grundbedürfnisse dieser Generation (Maas, 2019, S. 37).

Instant: Ein Bedürfnis will sofort befriedigt werden. Wer jemanden kontaktieren möchte, schreibt sofort. Wer einen Film schauen möchte, streamt diesen. Die Lieferung der Ware muss sofort erfolgen («Same-Day-Delivery»). Das entspricht dem Zeitgeist. Hochgeladene Bilder bekommen sofortiges Feedback. Generation Z ist deshalb auch ungeduldiger (Maas, 2019, S. 39,52).

Freiheit / Multioptionalität: Generation Z hat viele Möglichkeiten, sich zu entfalten. Wie für Generation Y bedeutet dies die Qual der Wahl – sie müssen sich entscheiden. Aus diesem Grunde ist Verbindlichkeit kein Ziel, sondern eine Herausforderung. Verbindlich zu sein lässt nämlich 1000 Optionen auf wenige schrumpfen (Maas, 2019, S. 30,39).

FOMO: Generation Z ist ständig auf der Lauer, um nichts zu verpassen. Diese Angst nennt sich FOMO: Fear of missing out (Maas, 2019, S. 9). Gemäss Shell Jugendstudie 2019 (2019, S. 31) haben knapp 50% Angst etwas zu verpassen, wenn sie nicht ständig online sind. Generation Z ist stark visuell geprägt und kann Inhalte schnell filtern und beurteilen (Maas, 2019, S. 39–41).

Wie bei Generation Y spielt Sharing Economy ebenso eine Rolle (gfs.bern, 2018, S. 30–31).

Leben: Generation Z will das Leben geniessen. Lebensgenuss ist wichtiger als Fleiss und Gehorsam, wobei die Shell Jugendstudie sagt, dass Fleiss und Ehrgeiz ebenfalls wichtig sind (Maas, 2019, S. 22; Shell, 2019, S. 20–33). Ein «aufregendes Leben» zu führen ist für Generation Z wichtiger als für Generation Y. Bereiche, in denen ein Gefühl der Beeinflussbarkeit und Übersichtlichkeit vermittelt wird, sind besonders wichtig. Hier sind Vertreterinnen und Vertreter der Generation Z online individualistisch – nur das Besondere zählt. Anerkennung kriegt der, der sich einzigartig vermarktet. Offline sind sie jedoch konservativ. Ausserhalb der sozialen Medien wollen sie ein normales Leben führen. Die Wertvorstellungen der Eltern werden übernommen (Maas, 2019, S. 45–54).

Familie: Der Anteil der Jugendlichen, die ein positives Verhältnis zu den Eltern haben, nimmt stetig zu. Familie und soziale Beziehungen sind wichtig. Familie bedeutet Sicherheit. Deshalb orientieren sie sich auch am Lebensstil der Eltern. Weiter wichtig sind bewusste Lebensführung, stärkere Achtsamkeit oder der Schutz der Umwelt (Shell, 2019, S. 20–33). So gehen Jugendliche aufgrund Sorgen um die Zukunft betreffend Umweltschutz auf die Strasse (z.B. «Fridays for future») (Shell, 2019, S. 314).

Arbeitsleben: Es ist selbstverständlich, dass Arbeitgeber der Generation Z das bieten, was sie erwarten. Freizeit und Beruf sollen im Gleichgewicht sein. Dabei wollen sie die Arbeit nicht nach Hause nehmen (Work-Life-Separation). Sie wollen feste Strukturen und klare Arbeitszeiten (Maas, 2019, S. 68). Der Job muss gefallen, spannend sein und Spass machen (gfs.bern, 2018, S. 15; Maas, 2019, S. 21). Die Attraktivität des Arbeitgebers wird durch das Arbeitsklima und nicht durch Homeoffice oder Innovativität bestimmt (gfs.bern, 2018, S. 24; Maas, 2019, S. 26). Nach dem Credit Suisse Jugendbarometer (2018, S. 28) kommen bei den Jugendlichen mittelgrosse, national verankerte Unternehmen besonders gut an, welche

  • für die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen bekannt sind
  • als gute Arbeitgeber für die eigene Belegschaft wahrgenommen werden
  • in die Forschung und Innovation nachhaltiger Produkte investieren

Der Arbeitgeber soll Platz für Kreativität bieten, denn Generation Z will die eigene Fantasie und Kreativität entwickeln (Shell, 2019, S. 20–33).

Generation Z ist gut ausgebildet und selbstbewusst. Eine Führungsposition kommt von allein und ohne grosse Anstrengung. Sie wollen etwas leisten, wollen dafür aber wertgeschätzt werden und lassen sich durch einen harschen Windhauch schnell vertreiben. Sie will den Arbeitsalltag teilen und mit anderen zusammenarbeiten. Teamarbeit kommt den Generation Z-Zugehörigen deshalb entgegen, weil sie nicht persönlich zur Verantwortung gezogen werden kann, wenn als Team ein Fehler begangen wird (Maas, 2019, S. 48,93-96).

Netzwerk: Nebst guter Ausbildung (gfs.bern, 2018, S. 15) ist es der Generation Z wichtig, die richtigen Leute zu kennen. Aktives Netzwerken gilt als Schlüssel für das eigene Vorwärtskommen (Shell, 2019, S. 64). Das Bewusstsein für lebenslanges Lernen ist bei der Schweizer Jugend breit verankert (gfs.bern, 2018, S. 15). Eigenverantwortlichkeit und Unabhängigkeit sind wichtige Werte der Jugend. Ihnen ist es deshalb auch wichtig, möglichst viel von der Welt zu sehen (gfs.bern, 2018, S. 15; Shell, 2019, S. 20–33).

Quellen

Hinweis: Dieser Artikel dient Ausbildungs- und Inspirationszwecken (This article serves educational and inspirational purpose). Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus der Masterthesis “Innovation Y & Z: Ein auf Generation Y und Z ausgerichteter Innovationsprozess für Softwarehersteller” von Flavio De Roni, welche 2020 an der Hochschule für Wirtschaft in Zürich (HWZ) eingereicht worden ist. Die Teilung des Inhalts erfolgt mit ausdrücklicher Zustimmung des Autors. Die Management Summary und gesamte Arbeit findet sich unter folgendem Link auf flavioderoni.ch.

  • gfs.bern. (2018). Generation Digital: Solidarität trotz Unsicherheit und Herausforderungen durch Wandel. Generation Digital. https://doi.org/10.7551/mitpress/3222.001.0001
  • Maas, R. (2019). Generation Z für Personaler und Führungskräfte. München: HANSER.
  • Shell. (2019). Shell Jugendstudie 2019. Abgerufen von https://www.shell.de/ueber-uns/shell-jugendstudie/_jcr_content/par/toptasks.stream/1570708341213/4a002dff58a7a9540cb9e83ee0a37a0ed8a0fd55/shell-youth-study-summary-2019-de.pdf

in

  • De Roni, F. (2020). Innovation Y & Z: Ein auf Generation Y und Z ausgerichteter Innovationsprozess für Softwarehersteller. HWZ.

Featured Image: by Flavio x Dall-E (Human & AI)


Flavio

Master in Business Innovation. B.Sc. Business Engineering|Innovation. Blogger. Traveller. Product Owner. Technology Strategy Manager. #ginvibes. Knight of Taste. Sports enthusiast. Foodie. Creative Kid. #iger. The guy behind inspiique.

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